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Ortsteil Uedemerfeld
Uedemerfeld ist eine Bauernschaft und gemeinsam mit Persel, Kirsel, Steinbergen und Bünnert ein Bestandteil der Waldhufensiedlung. Die einzelnen Höfe und Hofgruppen der Bauernschaften umgeben den Ortsteil Uedem.
Stand 31.12.2023 hat der Ortsteil Uedemerfeld 374 Einwohner.
Mühlen in Uedemerfeld
In Uedemerfeld standen zwei Mühlen: die Hohe Mühle (eine Turmwindmühle, erbaut Anfang des 14. Jahrhunderts) und die Niedermühle (eine Bockwindmühle, erbaut im Jahr 1626). Um 1850 kamen noch zwei Turmwindmühlen hinzu. Die Hohe Mühle auf dem Katzenberg gilt als wichtigstes Baudenkmal Uedemerfelds. 1319 erstmals urkundlich erwähnt, wurde die Mühle 1912 stillgelegt und 1932/33 von der Gemeinde in ein Kriegerehrenmal umgebaut. Nach umfassenden Sanierungsarbeiten im Jahr 1989 dient das Gebäude heute als Begegnungsstätte und Aussichtsturm – und gilt seither als besonderer Anziehungspunkt für Besucher. Von hier gibt es einen wunderbaren Ausblick auf die niederrheinische Landschaft, besonders auf das reizvolle Waldgebiet „Uedemer Hochwald". Im Innern des Turmes ist eine ständige Ausstellung über die Geschichte des Uedemer Schuster- und Holzschuhhandwerks untergebracht.
Das Kirchspiel Uedemerfeld gehörte bis 1798 mit Uedemerbruch und Keppeln zum Amt Uedem, danach bestand es als selbstständige Gemeinde bis 1969 und wurde im Zuge der Kommunalreform in die Großgemeinde Uedem integriert.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gründete sich im Raum Uedem eine Freie evangelische Gemeinde. Ab 1883 trafen sich einige Christen im Haus von Philipp Esselborn in Uedemerfeld zu sogenannten „Stubenversammlungen“, aus denen sich zwischen 1888 und 1890 die „Freie evangelische Gemeinde Uedemerfeld“ entwickelte. Die Mitglieder der Gemeinde kamen aus Uedemerfeld, Uedemerbruch, Sonsbeck und Bönninghardt. Seit 1960 gibt es ein eigenes Gemeindehaus am Roten Berg 1 – und seit 1962 heißt die Gemeinde „Freie evangelische Gemeinde Uedem".
In den Jahren 1875 bis 1878 errichtete die Nordbrabantsche-Deutsche Eisenbahngesellschaft die Eisenbahnlinie von Boxtel (Niederlande) über Goch nach Wesel. Im Jahre 1906 erhielt Uedemerfeld einen Bahnhof, auf dem landwirtschaftliche Güter und Kohle verladen wurden. Sein Betrieb endete im Jahr 1945.
1955 errichtete die britische Besatzungsmacht auf dem Paulsberg in Uedemerfeld eine Großraumradarstation, die nach britischem und dann deutschem Kommando im Jahr 1994 geschlossen wurde. Von 2000 bis 2007 baute die NATO die Militäranlage mit seinem ehemaligen Luftverteidigungsbunker zum Führungszentrum für die Luftabwehr aus.
Gemeinschaft
In Uedemerfeld gibt es eine intakte Ortsgemeinschaft, die gemeinsame interne Veranstaltungen organisiert. So existiert die circa 300 Jahre alte St. Anna-Bruderschaft. Alljährlich wird in einer Scheune das große Erntedankfest mit Frühschoppen, gemeinsamen Mittagessen und Niederrheinischer Kaffeetafel gefeiert. Und beim Winterfest gibt es für alle Mitglieder der Bruderschaft ein gemeinsames Abendessen.
Kontakt
- Archiv
- Franz-Josef Hetjens
E-Mail: franz-josef.hetjens@uedem.de
Phone: +49 2825 88-127